„Vertrauen ist gut, Revision ist besser“
Birgit Monz ist Revisorin im Ortsverband Konz. Sie mag an ihrem Ehrenamt, dass sie helfen kann, im Team arbeitet und dafür sorgt, dass kein VdK-Geld zum Fenster raus geschmissen wird.

Frau Monz, was kann man sich unter einer Revisorin vorstellen?
Als Revisorin beschäftige ich mich hauptsächlich mit Überprüfungen der Finanzen. Das mache ich aber nicht allein. In unserem Ortsverband gibt es neben mir noch einen Revisor und zwei Vertreter.

Wie läuft das in der Praxis ab?
Wir schauen uns Belege und Buchungen an und achten darauf, ob alles korrekt ist. Zum Beispiel: In einer Sitzung beschließt der Vorstand den Kauf eines neuen Laptops für höchstens 1.000 Euro. Wir als Revisoren überprüfen nach dem Kauf dann die Rechnung und schauen, dass das Budget eingehalten wurde oder – salopp gesagt - kein Geld aus dem Fenster geschmissen wird (lacht). Die Prüfungsergebnisse geben wir dann auf der jährlichen Mitgliederversammlung bekannt. So werden wir Revisoren zu einem Bindeglied zwischen Mitgliedern und dem Vorstand.
Darüber hinaus müssen wir ein Auge darauf haben, ob die Mitgliedsgelder satzungsgemäß verwendet werden. Stellen Sie sich vor, der Vorstand würde beschließen, auf VdK-Kosten für zwei Wochen nach Mallorca zu fliegen. Selbst bei richtiger Verbuchung wäre das trotzdem unzulässig und würde die Gemeinnützigkeit des Verbands gefährden. Insofern gilt immer: Vertrauen ist gut, Revision ist besser!
Und falls ein Beschluss gefällt wird, mit dem Sie nicht einverstanden sind – dürfen Sie dann ein Veto einlegen?
Nein, Revisorinnen und Revisoren haben kein Stimmrecht. Wir dürfen aber beratend mitwirken.
Wie kamen Sie zu diesem Ehrenamt?
Ich bin Diplom-Finanzwirtin und schon viele Jahre Mitglied beim VdK. Vor ungefähr 15 Jahren hatte der Ortsverband Konz Revisoren gesucht und da ich mir das aufgrund meines Berufs zutraute, habe ich die Aufgabe übernommen. Seitdem bin ich ehrenamtlich tätig.
Braucht man denn den beruflichen Hintergrund?
Für die Tätigkeit als Revisor würde ich empfehlen, schon ein wenig Vorkenntnisse im Rechnungswesen zu haben – das erleichtert den Einstieg. Natürlich unterstützen wir aber auch diejenigen, die noch keine Vorerfahrung haben. Denn wer Interesse hat, bei uns im VdK mitzumachen, ist herzlich willkommen!
Als Revisorin haben sie ähnliche Aufgaben wie als Finanzwirtin, werden aber nicht bezahlt. Wie fühlt sich das an?
Dass ich kein Geld für meine Arbeit als Revisorin bekomme, ist für mich völlig in Ordnung. Ich führe das Ehrenamt aus, um etwas Gutes zu tun. Ich kann mich schon seit Jahren auf den VdK verlassen und möchte ihn mit meiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützen, etwas zurückgeben. Außerdem ist es einfach schön, Menschen zu helfen!
Wenn ich mich für ein Ehrenamt beim VdK interessiere, was muss ich tun?
Am besten ist es, sich erstmal beim eigenen Ortsverband oder dem Vorsitzenden zu melden. Die Kontaktdaten stehen immer auf den Internetseiten der Ortsverbände. Wenn man dann später im Ehrenamt ist, bietet der VdK in den Landesverbänden auch Einführungs- und Weiterbildungsschulungen an.
Wünschen Sie sich etwas für die Zukunft des VdK?
Ich habe ein wenig Sorge, dass der VdK überaltert. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr frischen Wind, junge Menschen, die sich für den VdK begeistern und ehrenamtlich engagieren.
Wie kann das gelingen?
Der VdK hat sich in den vergangenen Jahren schon stark modernisiert: Unsere Präsenz in den sozialen Medien wird immer größer, wir bieten Online-Schulungen an, haben ein modernes Intranet. Außerdem bieten wir das, was in der Gesellschaft zunehmend verloren geht: Echte Gemeinschaft und einen starken Sozialstaat. Genau das sind die Themen der Zukunft, Themen für junge Menschen.