Kategorie Verbandsleben Ehrenamt

VdK-Vorsitzende: Zwei Generationen berichten

Von: Michael Finkenzeller

Warum übernimmt jemand das VdK-Ehrenamt an der Spitze eines Ortsverbandes? Welche Aufgaben und persönliche Motivationen sind damit verbunden? VdK-Urgestein Walter Frohneberg vom Ortsverband Selters und VdK-Nachwuchs Amelie Schütz vom Ortsverband Neustadt berichten.

Verschiedene Menschen sitzen an einem Tisch, offenbar in einer Arbeitssitzung, an der Wand hinter ihnen ist ein großes VdK-Logo.
© VdK

Sich kümmern

Walter Frohneberg kennt den VdK wie seine Westentasche, war unter anderem Kreisverbandsvorsitzender im Westerwald und Vorsitzender des Landesverbandsausschusses. Doch besondere Freude macht ihm bis heute seine Aufgabe als Vorsitzender des Ortsverbands Selters. „Unter dem VdK-Dach versammelt sich die Gemeinschaft“, erklärt der 79-Jährige. „Man empfindet tiefe Zufriedenheit, wenn eine Veranstaltung gut gelaufen ist und alle Spaß hatten, und es tut gut, wenn die Leute sagen: Der Frohneberg kümmert sich. Darum geht‘s im VdK.“

Ein Mann lächelt in die Kamera.
Walter Frohneberg beim Ausflug mit seinem Ortsverband. © privat

Zusammenarbeit organisieren

Eine Junge Frau im Grünen.
Amelie Schütz möchte Tagesfahrten für Jung und Alt anbieten. © privat

Amelie Schütz teilt diese Begeisterung für den VdK, seit sie mit ihrer Mutter zum ersten Mal auf einer Tagesfahrt war. Seitdem ist die 34-Jährige im Vorstand des Ortsverbands Neustadt, allerdings erst seit diesem Jahr als Vorsitzende – eine Aufgabe, die ihr Respekt einflößt: „Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass ich es nicht so gut hinbekomme, wie ich es mir vorgenommen habe“, erzählt sie. „Aber ich habe einen tollen Vorstand und auch Unterstützung aus dem Kreisverband. Das hilft ungeheuer.“
 

Wie wichtig Team-Arbeit im Vorstand ist, betont auch Walter Frohneberg; früher hätten manche Vorsitzende eher hierarchisch geführt, aber diese Zeiten seien lange vorbei. „Wir besprechen im Vorstand alles zusammen, und ich als Vorsitzender rede den anderen in ihre Bereiche nicht hinein. Ich sehe meine Aufgabe darin, die Zusammenarbeit zu organisieren und den VdK nach innen und nach außen zu vertreten – sei es, dass ich auf der Weihnachtsfeier ein Grußwort halte oder dem Bürgermeister aufs Dach steige, weil eine Bushaltestelle nicht barrierefrei ist.“

Alt und Jung ansprechen

Amelie Schütz konzentriert sich zunächst auf die Freizeitangebote; sie möchte Tagesfahrten anbieten, die Jung und Alt gleichermaßen ansprechen. „Das ist natürlich ein bisschen wie die Quadratur des Kreises, aber ein Ziel, das sich lohnt!“ Gedanken macht sie sich auch darüber, wie sie den über 1500 mitgliederstarken Ortsverband zusammenhalten kann.

Walter Frohneberg kennt diese Herausforderung: „Mein Ortsverband Selters hat 370 Mitglieder, das ist ideal: Klein genug, um den Überblick zu behalten, und groß genug, dass man finanziell handlungsfähig ist. Bei sehr großen Einheiten, wie es sie auch im Westerwald gibt, wird es natürlich unübersichtlich. Zumindest sollte man versuchen, im Vorstand jeweils eine Person aus einem Ort oder Ortsteil zu haben.“

Arbeit im Team

Für Amelie Schütz steht als nächstes eine Mitgliederversammlung an, Walter Frohneberg kümmert sich um einen Betreuungsfall im VdK. Was sich nach viel Arbeit anhört, ist für ihn halb so schlimm: „Wenn man einen funktionierenden Vorstand hat, würde ich sagen, dass pro Person nicht mehr als ein oder zwei Stunden Schreibtischarbeit im Monat anfallen.“ Und Amelie Schütz ergänzt: „Es gibt diesen Spruch ‚Der Erste unter Gleichen‘. Für mich spiegelt das den Vorsitz im Vorstandsteam perfekt wider!“