Kategorie Pflege

Ombudsmann Sven Lefkowitz: Zuhörer, Vermittler, Mutmacher

Von: Meliha Dölen

Er hört zu, vermittelt und sucht nach Lösungen – seit einem Jahr ist Sven Lefkowitz als Ombudsmann für Pflege in Rheinland-Pfalz unterwegs. Nun kümmert er sich auch um Menschen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. 

Drei Männer stehen vor einem Hintergrund mit VdK-Motiven.
Von links: VdK-Landesverbandsvorsitzender Willi Jäger und Moritz Ehl, VdK-Abteilungsleiter Sozialrecht- und Sozialpolitik, trafen sich mit dem Ombudsmann für Pflege, Sven Lefkowitz, zu einem interessanten Austausch. © VdK|Meliha Dölen

Zusätzliche Aufgabe

Es sind oft die leisen Probleme, die am meisten belasten: Spannungen zwischen Angehörigen und Pflegepersonal, Sorgen um eine gute Betreuung oder die verzweifelte Suche nach einem geeigneten Heimplatz. In solchen Situationen kann ein Gespräch mit Sven Lefkowitz helfen. Der Ombudsmann für Pflege in Rheinland-Pfalz hört zu, vermittelt – und sucht gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen.

Seit gut einem Jahr ist Lefkowitz im Einsatz, bisher vor allem für Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen. Jetzt ist sein Aufgabenbereich gewachsen: Er kümmert sich auch um Menschen, die in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe leben – zum Beispiel Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen. Dass dieses wichtige Feld in seinen Zuständigkeitsbereich aufgenommen wurde, ist auch ein Erfolg des Sozialverbands VdK Rheinland-Pfalz, der sich dafür starkgemacht hat. 

Brückenbauer zwischen Menschen

„Mein Ziel ist es, Brücken zu bauen – zwischen Menschen, die oft unterschiedliche Perspektiven haben, aber am Ende das Gleiche wollen: eine gute, würdevolle Pflege und Betreuung“, sagt Lefkowitz.

Ob Bewohnendenvertretung, Einrichtung oder Privatperson – jede und jeder kann sich direkt an Lefkowitz wenden. Die Themen sind so vielfältig wie das Leben selbst: unklare Abläufe in der Betreuung, das Gefühl ungleicher Behandlung oder auch ganz praktische Fragen, wenn ein Platz im Pflegeheim nicht zu finden ist. Alles, was besprochen wird, bleibt streng vertraulich. 

VdK-Forderung für ambulanten Bereich

Um seine Arbeit bekannt zu machen, ist Lefkowitz viel unterwegs: Rund 150 Außentermine hat er in seinem ersten Jahr absolviert, besucht Einrichtungen, spricht mit Bewohnerinnen und Bewohnern, ihren Angehörigen und Verantwortlichen vor Ort. Sein Ziel: Vertrauen schaffen, zuhören und gemeinsam Lösungen entwickeln, bevor Konflikte sich verhärten.

Noch fehlt es an einem ähnlichen Angebot für den ambulanten Bereich. „Hier sehen wir dringend Handlungsbedarf“, betont VdK-Landesverbandsvorsitzender Willi Jäger. Doch für alle, die stationär leben oder Angehörige in einer Einrichtung haben, gilt: Die Tür zum Ombudsmann steht offen.