Neue Gesundheitsmodelle ohne Doppelstrukturen

Ein Großteil der Krankenhäuser schreibt im derzeitigen Gesundheitssystem rote Zahlen und auch die Zahl der Hausärzte nimmt stetig ab. Das gefährdet die Gesundheitsversorgung von vielen Menschen vor Ort. Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland hatte nun das Gespräch mit dem VdK gesucht, um über zukunftsfähige Versorgungsmodelle zu sprechen.

Fünf Frauen und ein Mann stehen vor einem Roll-Upp mit der Aufschrift AOK.
Auf dem Foto sind (von links): Jutta Bartmann, Leiterin des AOK-Geschäftsbereichs ambulante Versorgung und Rahel Weber, AOK-Referentin für Politik und Grundsatzfragen. Die Mitarbeiterinnen der VdK-Abteilung Sozialpolitik und Sozialrecht mit Claudia Landgraf, Abteilungsleiter Moritz Ehl, Ida Schneider und der stellvertretenden VdK-Landesverbandsvorsitzenden Anita Winkler. © AOK Rheinland-Pfalz/Saarland

Regional unterschiedliche Versorgungsmodelle

Die AOK sieht die starren Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung als ein Problem, wenn es darum geht, die medizinische Versorgung der Menschen langfristig zu sichern. Deshalb plädierten Jutta Bartmann, Leiterin des Geschäftsbereichs ambulante Versorgung, und Rahel Weber, Referentin für Politik und Grundsatzfragen, für regional unterschiedliche Versorgungsmodelle, die auch vor Ort geplant und beschlossen werden. Nur so könne ein Gesundheitssystem der Zukunft mit weniger Krankenhäusern und weniger Arztpraxen weiterhin die Versorgung sichern; vor allem auch außerhalb der großen Städte. 

Barrierefreiheit nicht vergessen

„Reformen sind dringend notwendig“, stimmte Anita Winkler, stellvertretende VdK-Landesverbandsvorsitzende, den Forderungen der AOK zu. Sie betonte aber auch: „Neue Gesundheitsmodelle müssen dann für Versicherte aller Kassen barrierefrei zugänglich sein, ohne Doppelstrukturen zu schaffen. Außerdem muss die Qualität gesichert sein und Patientenvertreterinnen und -vertreter sollten bei der Planung einbezogen werden!” 

Sektorenübergreifende Pflegeangebote

Einig waren sich die Vertreter:innen von AOK und VdK, dass auch Pflegeangebote mit einbezogen werden müssten. Das heißt, dass die sektorenübergreifenden Versorger der Zukunft nicht nur ambulante OPs anbieten, sondern zum Beispiel auch Kurzzeitpflege. Davon würden dann Patientinnen und Patienten profitieren, die in einem großen Krankenhaus operiert wurde, sich aber zum Zeitpunkt der Entlassung noch nicht alleine zu Hause versorgen können. 

Positionspapier der AOK

Grundlage des Gesprächs zwischen dem VdK und der AOK war das Positionspapier des AOK Bundesverbands Externer Link:Gesundheitsregionen: Sektorenunabhängige Versorgung gestalten