Gender Pay Gap 2023: Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern unverändert
Auch 2023 hat sich in Rheinland-Pfalz an der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern nichts geändert. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen war laut Statistischem Landesamt im vergangenen Jahr weiterhin um 15 Prozent niedriger als der von Männern. Der VdK fordert deshalb eine transparente Gehaltsstruktur in Betrieben und Sanktionsmöglichkeiten bei Gehaltsdiskriminierung.
Im Jahr 2023 verdienten Frauen in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 20,40 Euro pro Stunde (ohne Sonderzahlungen). Männer dagegen erzielten einen Bruttostundenverdienst von 24,04 Euro. Der Bruttostundenverdienst der Frauen war damit um 3,64 Euro beziehungsweise 15 Prozent niedriger als der Verdienst von Männern. Im Vorjahr betrug der Verdienstunterschied ebenfalls 15 Prozent.
Was ist der "Gender Pay Gap"
Für Deutschland lag der sogenannte Gender Pay Gap im Jahr 2023 bei 18 Prozent und fiel damit um drei Prozentpunkte höher aus als in Rheinland-Pfalz. Bei diesen Ergebnissen handelt es sich um den sogenannten unbereinigten Gender Pay Gap (geschlechtsspezifisches Lohngefälle). Dieser Indikator ist definiert als Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten männlicher und weiblicher Beschäftigter im Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttostundenverdienst männlicher Beschäftigter. Er berücksichtigt nicht die strukturellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern wie zum Beispiel die Wahl der Berufe und der Branchen, in denen sie tätig sind, sowie den jeweiligen Beschäftigungsumfang.
In Rheinland-Pfalz sind rund 62 Prozent des unbereinigten Gender Pay Gap auf strukturelle Faktoren zurückzuführen. Die verbleibenden 38 Prozent konnten mit den Merkmalen der Verdiensterhebung nicht erklärt werden. Dieser unerklärte Teil des Verdienstunterschieds zwischen den Geschlechtern entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap. Der bereinigte Gender Pay Gap betrug 2023 in Rheinland-Pfalz sechs Prozent. Demnach verdienten Frauen auch bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation pro Stunde im Durchschnitt sechs Prozent weniger als Männer (2022: sieben Prozent). Für Deutschland betrug der bereinigte ebenfalls sechs Prozent.
Forderungen des VdK
VdK-Landesverbandsvorsitzender Willi Jäger fordert: „Frauen dürfen aufgrund ihres Geschlechtes nicht schlechter bezahlt werden als Männer. Der VdK setzt sich deshalb dafür ein, das bisherige Entgelttransparenzgesetz durch ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz zu ersetzen. Dieses Gesetz muss für alle Betriebe gelten. Neben einer Transparenz der Gehaltsstrukturen in den Betrieben braucht es ein Recht auf Anpassung des Gehalts. Betriebe, die Frauen beim Lohn unmittelbar oder mittelbar diskriminieren, müssen sanktioniert werden.“